Parkett schleifen – 5 Schritte Anleitung zum Selbermachen
Ein schöner Holzboden gibt einem Raum das gewisse Flair. Diese Meinung teilen viele, weshalb Parkettböden sich größter Beliebtheit erfreuen. Aber selbst der schönste Boden verliert mit der Zeit etwas von seinem Glanz. Holzböden überzeugen aber nicht nur optisch, sie haben auch einen großen Vorteil: Man kann sie abschleifen. Das ist bei normaler Nutzung meist nach etwa 15 bis 20 Jahren notwendig. Lediglich Furnierböden können nicht geschliffen werden. Alle anderen Parkettböden können, je nachdem wie dick die Nutzschicht ist, mindestens einmal abgeschliffen werden. Mit den richtigen Maschinen, der passenden Ausrüstung und dem notwendigen handwerklichen Geschick kann man dieses Projekt selbst angehen. Wer lieber auf Nummer sicher geht, verlässt sich beim Schleifen des Parketts auf den Fachmann.
Hat man sich dazu entschieden, das Projekt „Parkett schleifen“ selbst zu übernehmen, sollte man sich zuallererst einen Plan aufstellen. Dieser Ablaufplan sollte die folgenden Fragen beantworten:
- Wo kann ich etwaige im Weg stehende Möbel zwischenlagern?
- Welche Geräte brauche ich zum Boden schleifen?
- Muss ich diese kaufen oder kann man sie leihen?
- Welche Zusatzausrüstung und Werkzeuge brauche ich?
- Möchte ich den Boden nach dem Schleifen mit Lack, Öl oder Wachs versiegeln?
Sind diese grundsätzlichen Fragen beantwortet, kann man dazu übergehen den Ablauf Schritt für Schritt festzulegen. Auch hier sollte unbedingt strukturiert vorgegangen werden. Parkett schleifen und versiegeln ist machbar, aber verlangt Vorsicht, Geschick und Erfahrung.
Schritt für Schritt Parkett schleifen und versiegeln
Schritt 1: Vorbereitung – Die Räume müssen bestenfalls leergeräumt werden (Vorhänge und Sockelleisten nicht vergessen!), alle Materialien, Werkzeuge und Geräte sollten bereitliegen. Der Boden muss völlig frei von Putz- oder Kleberesten sein, auch Nägel und andere Metallteile sind zu entfernen, um die Schleifmaschinen nicht zu beschädigen.
Schritt 2: Parkett schleifen – Um das Parkett richtig zu schleifen sind drei Schleifgänge notwendig.
- Grobschliff: Unebenheiten werden beseitigt. Außerdem werden Lack, Öl, Wachs oder Verschmutzungen entfernt. Beim Schleifen unbedingt die notwendige Schutzausrüstung tragen. Dazu gehören Atemschutzmaske, eine Schutzbrille sowie ein Gehörschutz. Nachdem der Grobschliff erledigt ist, muss der dabei entstandene Staub mit Besen und Staubsauger entfernt werden.
- Zwischenschliff: Die Schleifspuren des Grobschliffs sowie feinere Unebenheiten werden entfernt. Dabei musssollte eine feinere Schleifpapierkörnung verwendet werden als beim Grobschliff. Dieser Schritt wird so lange wiederholt, bis der Parkettboden zur Zufriedenheit geschliffen ist.
- Feinschliff: Wie der Name bereits sagt, geht es hier um den letzten Schliff, der für eine feine und glatte Oberfläche sorgt. Ist dieser Schliff beendet, sollte der Boden gründlich gereinigt, am besten auch feucht gewischt werden.
Schritt 3: Grundierung – Das Parkett ist nun geschliffen und muss versiegelt werden. Dazu wird mit einer Malerrolle eine spezielle Parkettgrundierung aufgetragen. Diese Grundierung muss dann ausreichend trocknen, bevor der nächste Schritt dran ist.
Schritt 4: Versiegelung – Öl, Lack oder Wachs werden aufgetragen. Dadurch wird der Parkettboden versiegelt. Bei der Verwendung der unterschiedlichen Versiegelungen unbedingt die Herstellerangaben beachten. Auch die Dauer der Trocknung wird vom Hersteller angegeben und sollte nicht abgekürzt werden.
Schritt 5: Wiederherstellung – Ist die Versiegelung vollständig getrocknet, können die Sockelleisten wieder montiert werden. Danach ist der Raum bereit zur Nutzung, Möbel können wieder eingeräumt und der großartige, wie neu aussehende Boden genossen werden.
Parkett schleifen: Mit diesen Kosten ist zu rechnen
Obwohl das Schleifen von Parkett gegenüber der Neuanschaffung in der Regel die günstigere Variante ist, muss auch hierbei mit einigen Ausgaben gerechnet werden. Die konkreten Kosten pro Quadratmeter können stark variieren. Ausschlaggebende Kriterien für die Festlegung des Preises sind:
- Parkettart: Je nachdem, welchen Holzboden man schleifen möchte, können die Kosten von Materialien, Werkzeug und Gerätschaften sehr unterschiedlich sein. Das kann ich nicht nachvollziehen – primär geht es um das Schleifpapier. Wenn ein Holz härter ist, wird der Schleifpapier-Verbrauch höher sein.
- Benötigte Maschinen: Große Maschinen wie die verschiedenen Schleifmaschinen kann man im Baumarkt leihen und erspart sich somit teuer Anschaffungskosten für Gerätschaften, die man äußerst selten braucht.
- Notwendiges Werkzeug und Materialien: Je nachdem, ob die private Werkstatt gut ausgestattet ist oder alles gekauft werden muss, fallen auch hier mehr oder weniger Kosten an.
- Oberflächenversiegelung: Hier gibt es eine breite Palette an Versiegelungsarten, die preislich sehr unterschiedlich sind. So kosten etwa schnell trocknende Varianten von Hartwachsölen oder Lacken um einiges mehr als die regulären Produkte.
- Fachmännische Unterstützung: Es gibt unterschiedliche Varianten, je nachdem, ob man sich zutraut, die Arbeit selbst zu erledigen oder nicht. Schleift man selbst, spart man einiges, muss aber ein gewisses Maß an handwerklichem Wissen und Geschick mitbringen. Beauftragt man eine Firma, müssen neben Material und Maschinen auch Personal und Anfahrt bezahlt werden. Eventuell kann auch ein Modell mit Mithilfe gewählt werden, bei dem man selbst kleinere Arbeiten übernimmt und lediglich die heiklen Schleifarbeiten dem Profi überlässt.
Checkliste für’s Parkettboden Schleifen
Zum Schleifen und Versiegeln des Parkettbodens braucht man Folgendes:
Schleifmaschinen
- Tellerschleifmaschine oder Walzenschleifmaschine für das generelle großflächige Abschleifen des Bodens
- Randschleifmaschine, Dreiecksschleifer für den Randbereich und schwer zugängliche Stellen
- Exzenterschleifer, ist in vielen Werkstätten bereits vorhanden und kann zur Parkettschleifung verwendet werden
Hinweis: Bei den Bodenschleifern handelt es sich teilweise um große Maschinen, für die das passende Transportfahrzeug benötigt wird.
Materialien
- Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (je nach Schleifdurchgang immer feiner werdend)
- Parkettgrundierung
- Lack, Öl oder Wachs zum Versiegeln
- eventuell Montagekleber für die Sockelleisten
- eventuell Fugenkitt
Werkzeug
- Malerrollen in groß und klein
- Lackschale
- Spachtel
- Persönliche Schutzausrüstung: Brille, Mundschutz, Gehörschutz
- Staubsauger
- Besen
- Wischmopp
- Bodentuch
- Eimer
- Akkuschrauber
- eventuell Spritze für Montagekleber
Profi-Tipps: Parkett richtig schleifen
Wir haben die wichtigsten Tipps für ein zufriedenstellendes Ergebnis zusammengefasst:
- Parkett schleifen ohne Staub: Es gibt Spezialmaschinen, die an eine Industrieabsaugung angeschlossen sind. So wird der entstehende Feinstaub direkt abgesaugt. Gänzlich ohne Staub ist das Schleifen jedoch nicht möglich.
- Parkettschleifmaschine bedienen: Unbedingt die Gebrauchsanleitung sorgfältig durchlesen und den Erklärungen des Verleihers lauschen. Außerdem empfiehlt es sich, einen Sicherheitsgurt zu verwenden, um die Maschine besser unter Kontrolle zu haben und den eigenen Körper zu entlasten.
- Schleifen oder Neuverlegen: Ist die Nutzschicht dick genug und sind die Schäden durch Abschleifen zu beseitigen, kann man sich durch das Schleifen einiges an Kosten ersparen. Verlegt man einen neuen Boden, muss nicht nur das neue Parkett samt den Zusatzmaterialien zum Verlegen bezahlt werden, sondern auch der alte Boden entfernt und entsorgt werden. Das kann sehr zeitintensiv und kostspielig sein.
- Ölen oder Lackieren: Ob man lieber Öl oder Lack verwendet, hängt von der eigenen Vorliebe sowie der Beanspruchung des Bodens ab. In Haushalten mit Tieren und Kindern ist man mit einem lackierten Boden aufgrund dessen Strapazierfähigkeit besser beraten.
- Häufigkeit des Schleifens: Bei jedem Schleifvorgang werden ca. 0,5 Millimeter der obersten Schicht entfernt. Wie häufig man seinen Holzboden schleift, hängt demnach einerseits von der Beanspruchung und andererseits von der Dicke der Nutzschicht ab. In der Regel ist es ausreichend, einen normal genutzten Boden alle 15 bis 20 Jahre zu schleifen.
FAQ – Parkett richtig schleifen und versiegeln
Q: Soll ich meinen Parkettboden schleifen lassen oder es selber machen?
A: Verfügt man über das notwendige Wissen und handwerkliche Geschick und hat im besten Fall bereits Erfahrung im Schleifen von Parkettböden, kann man selbst Hand anlegen und dadurch Kosten sparen. Vollkommenen Laien ist es zu empfehlen, zumindest Unterstützung vom Profi zu haben.
Q: Wann soll ich den Parkettboden abschleifen?
A: In der Regel schleift man Parkettböden alle 15 bis 20 Jahre. Grundsätzlich wird Abschleifen und Versiegeln von Parkett nur dann notwendig, wenn die Gebrauchsspuren zu stören beginnen. Demnach hängt die Häufigkeit des Schleifens von der Beanspruchung des Bodens ab.
Q: Wie oft darf man Parkett schleifen?
A: Furnierböden dürfen nicht geschliffen werden. Andere Parkettarten können normalerweise mindestens einmal abgeschliffen werden. Dabei ist zu bedenken, dass bei jedem Mal schleifen mindestens 0,5 Millimeter der obersten Schicht entfernt werden. Je nachdem, wie dick die Laufschicht ist, kann man sich daraus errechnen, wie oft der Parkettboden geschliffen werden darf. 1,5 Millimeter Nutzschicht sollten nach dem Schleifen mindestens übrigbleiben.
Q: Müssen die Möbel beim Parkett Schleifen entfernt werden?
A: Im besten Fall sollten die Möbel vollständig entfernt werden. Man kann die Fläche auch in Abschnitte einteilen, dann ist jedoch mit einem höheren Aufwand und eventuell sichtbaren Übergängen zu rechnen. Einbaumöbel, die in den nächsten 10 bis 20 Jahren wohl nicht entfernt werden, können bleiben.
Q: Darf man in einer Mietwohnung den Parkettboden schleifen?
A: Grundsätzlich ist es erlaubt, den Parkettboden in einer Mietwohnung abzuschleifen. Jedoch sollte der Vermieter informiert werden, bzw. mit ihm abgesprochen werden, ob der Parkettboden geschliffen werden kann und darf. Vor der Arbeit sollten die Nachbarn über die Lärmbelästigung in Kenntnis gesetzt werden. Außerdem sind die gesetzlichen Ruhezeiten zu beachten.
Q: Wie lange dauert das Abschleifen und Versiegeln von Parkett?
A: In der Regel kann man von einem Tag pro 20 bis 50 Quadratmetern für das Abschleifen und Versiegeln von Parkett ausgehen. Die Dauer des Vorgangs hängt davon ab, wie erfahren und somit schnell man vorgeht und wie lange die Trocknungszeiten der gewählten Versiegelung sind.